Der Verein Leprahilfe Senegal seit 1980


Leprahilfe Senegal wurde von der aus Niederösterreich stammenden Hedy Wogowitsch gegründet.


Hedy war jahrzehntelang in der Tourismusbranche tätig und entschloss sich in den 1970er Jahren, ein Hotel im Salzburger Radstadt zu bauen. Ihren ersten Urlaub nach der Fertigstellung des Hotels verbrachte sie 1978 im Senegal, wo sie Racky, eine leprakranke Frau, kennenlernte, deren beide Unterschenkel amputiert worden waren.

 

Spontan beschloss Hedy, ihrer neuen Freundin zu helfen. Doch bei ihrem Besuch in M'Balling musste sie erkennen, dass alle Dorfbewohner in unvorstellbar schlechten Verhältnissen lebten. Sie begann, Geld und Hilfsgüter zu organisieren, ließ eine erste Markthalle bauen und errichtete für Racky ein Haus. M'Balling war zu dieser Zeit ein kleines Dorf mit rund 700 Einwohnern.

 

1980 verkaufte Hedy ihr Hotel auf Leibrente und zog nach Senegal, um sich voll und ganz der Betreuung der Leprakranken zu widmen. Sie kaufte Medikamente und Verbandsmaterial und verteilte diese gemeinsam mit Kleidung an die Kranken. Bald stellte sich heraus, dass die Ernährung der Schwerstbehinderten ein zentrales Problem darstellte, sodass 1985 eine erste einfache Küche mit zwei großen Kochtöpfen im Freien eingerichtet wurde.

 

Schon früh legte Hedy auch großen Wert auf die Ausbildung von Jugendlichen. Sie beteiligte sich am Ausbau der Schule und 1991 wurde eine Schneiderei eingerichtet, in der Töchter von an Lepra erkrankten Eltern eine Lehre absolvieren konnten.

 

Mit der Errichtung der Küche stieß auch die senegalesische Sozialarbeiterin Ndèye Diakhate zur Leprahilfe Senegal, und im Laufe der Zeit wurden zwei Köchinnen sowie ein Schneidermeister eingestellt.

 

Mitte der 1990er Jahre kehrte Hedy nach Europa zurück, wo sie ihren Lebensabend verbrachte.

 

Besorgt um den Fortbestand ihres Lebenswerks, wandte sich Hedy an Günter Hainzl, einen engen Freund, der bereits während mehrerer Urlaubsreisen in M'Balling aktiv am Bau von Brunnen und dem Krankenhaus beteiligt war.

 

Günter, der während seiner Radtouren durch Westafrika die dortige Lebensweise schätzen und lieben gelernt hatte, erklärte sich bereit, ab 1997 das Projekt als Projektleiter und Obmann des Vereins bis 2018 fortzuführen.

 

Im Jahr 2018 übernahmen Markus und Natalie den Verein Leprahilfe, da Günter aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage war, die Leitung fortzuführen.

 

Natalie hatte Günter bereits 2009 während eines Besuchs in M'Balling kennengelernt. Anschließend übernahm sie alle Schüler, die zuvor von der Leprahilfe unterstützt worden waren. Dies markierte den Beginn von "Wissen macht Stark" und eine enge Kooperation zwischen beiden Vereinen.

In den letzten Jahren wurden die Aktivitäten im Bereich der Hilfe zur Selbsthilfe ausgebaut und wichtige Infrastrukturmassnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation und der sanitären Anlagen getroffen. M´Balling hat heute 3200 Einwohner, davon sind 1/3 leprakrank.

 

Die finanziellen Mittel für alle Massnahmen werden hauptsächlich durch Spenden von Privatpersonen und Firmen, aber auch durch Zuwendungen von öffentlichen Organisationen und Kinderpatenschaften aufgebracht.

 

An dieser Stelle danken wir den vielen weiteren Personen und Institutionen, die in Österreich, der Schweiz und Deutschland über verschiedene Initiativen für die finanzielle Unterstützung sorgen.

 

Helfen wir helfen!