Warum gerade Senegal


Einen Ort zu finden, an dem nicht nur Hilfe geleistet, sondern echte Menschlichkeit gelebt wird.
Ein Ort, an dem Seele und Gefühl Wurzeln schlagen dürfen – genau dafür brenne ich.


Bereits im Jahr 2006 zogen mich die Trommelklänge und meine Leidenschaft für Musik nach Senegal. Von der ersten Minute an war ich fasziniert – aufgeregt, tief beeindruckt, aber auch überwältigt und voller Neugier.

 

Warum es ausgerechnet dieses Land wurde, in dem ich schließlich hängen blieb, lässt sich kaum in einem einzigen Satz erklären. Man muss selbst einmal dort gewesen sein, um die Lebensphilosophie der Menschen in Senegal wirklich zu begreifen.


Die Lebensfreude, Herzlichkeit und außergewöhnliche Gastfreundschaft, die mir bereits bei den ersten Begegnungen entgegengebracht wurden, haben mich tief berührt. Mit der Zeit ist daraus weit mehr entstanden: Aus ersten freundschaftlichen Verbindungen wuchs eine echte, gelebte Solidarität.

Es sind die Begegnungen mit den Menschen


Andererseits bin ich immer wieder tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft, der Dankbarkeit und der Herzlichkeit, die mir bei jedem meiner Aufenthalte entgegengebracht werden.

Von der Hoffnung, mit der die Menschen leben – und ihrem unerschütterlichen Glauben an das Gute.

Davon, wie Familien ihren Alltag mit dem Wenigen meistern, das ihnen zur Verfügung steht.

 

Senegal – so weit entfernt von unseren gewohnten Lebensvorstellungen, und vielleicht ist es genau das, was dieses Land und seine Menschen so unvergesslich macht.

 

Dort bekommst du jeden Tag ein Lächeln und ein ehrliches "Danke" – aus tiefstem Herzen.

Ohne Vorurteile, ohne Missmut, ohne Neid und ohne Unzufriedenheit.

 

text/ Natalie Moosmann

Immer wieder bin ich erschüttert über die Zustände und die allgegenwärtige Armut – und zutiefst entsetzt über die Gleichgültigkeit des Staates, der so viele dringend notwendige Maßnahmen schlichtweg ablehnt.

 

Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich zunehmend, statt sich zu verbessern. Bildung wird nicht gefördert, sondern weitgehend ignoriert.

Der Müll auf den Straßen häuft sich, und die Abgase der Fahrzeuge rauben einem sprichwörtlich den Atem.

 

Für viele Menschen ist eine Ausbildung unerschwinglich – oft reicht das Geld nicht einmal für eine tägliche Mahlzeit, denn die Lebensmittelpreise steigen Jahr für Jahr unaufhaltsam.

Auch medizinische Versorgung bleibt für einen großen Teil der Bevölkerung unerreichbar, und eine Altersvorsorge existiert praktisch nicht.